Montag, 30. September 2013

Ein ganz "normaler" Arbeitstag

Der Franzose kommt herein. Normalerweise spricht er fließend Deutsch mit stark, französischem Akzent. Er lebt seit ca. 30 Jahren in Deutschland. Ein freundlicher Herr, mittleren Alters, gemütliche Figur, der Schnurrbart ist an den Enden hochgeringelt.
"Isch möchte wissen wie isch..., ach, wie heissd das..., wie isch da rrrein komme, in das..., hmmm, also isch kann da nicht rrrein..." fuchtelt mit seinem Handy in der Luft ringt, weiter mit den Worten: "Ahh.., der Navigation.., isch kann da nischt rrrauf..."
Während er weiter nach den richtigen Worten sucht, will ich zu seinem Handy greifen, um schon mal das Navi aufzurufen. Er fuchtelt weiter mit dem Handy, gibt es mir aber nicht.
"Na wenn nischt, dann gehe ich dahin, wo isch es gekauft habe - Dankeschön, warrr sehrrr nett."
Und geht wieder.
"Gerne", werfe ich ihm noch fröhlich nach.


Später stehe ich am Rechner, gebe Kundendaten ein, im Gespräch mit einem Paar, welches vor dem Tresen steht und einen Vertrag abschließen will.
Von der Seite stellt sich ein weiterer Kunde direkt hinter meinen Computer und sieht mich auffordernd an.
"Haben Sie bitte noch etwas Geduld, ich bin gerade im Kundengespräch", sage ich höflich zu ihm.
"Ich hab´ nur eine Frage."
"Sie müssen bitte noch etwas warten."
"Nein."
"Doch."
"Ich will nur wissen, ob sie mir etwas zu einem Gerät erklären können, was ich woanders gekauft habe."
"Ich bin gerade im Kundengespräch."
Geht schimpfend raus.
"Na wenn sie keine Ahnung haben!"

Inzwischen sind noch zwei weitere Kundinnen hereingekommen, die aber geduldig und in angemessenem Abstand zum Tresen warten.
Zielstrebig betritt eine 5. Kundin den Laden, steuert auf den Tresen zu, stellt darauf, neben meinen Kunden, wortlos ihre große Tasche ab, holt ihre Brille raus, schaut mich an.
"Entschuldigen Sie bitte, ich habe noch einige Kunden." Mache eine ausladendende Handbewegung zu all meinen aktiven und wartenden Kunden. "Wenn sie sich solange noch setzen möchten."
"Kundin nimmt ihre Tasche macht kehrt und schimpft in Richtung Ausgang gehend
"Ich wollte ja nur mein Handy aufladen!!!"

Ist schon wieder Vollmond?



Mittwoch, 11. September 2013

Unentbehrliche Smartphones verzogener Gören

Aufgrund einer Beobachtung eines Lesers im Supermarkt fällt mir auf, dass eine besondere, nicht unerhebliche Anzahl von Handynutzerinnen in meinem Blog bisher kaum Beachtung gefunden hat, aber vermutlich schon bei vielen Lesern Fragen und Unverständnis hinterlassen hat.
Es handelt sich hierbei um Teenagerinnen, deren Blick sich nie, auch nicht beim Bezahlen an Kassen, von Ihrem Handy löst. Sie laufen ohne aufzublicken durch den Straßenverkehr und auf Bahnhöfen im Trödeltempo, folgen ihren Müttern blind und auf mysteriöse Weise, immer fest den Blick auf das Smartphone gerichtet, als wenn sie eine Mama-App haben, die ihnen den Weg auf dem Handy weist. Die Kamera wird nicht für Sehenswürdigkeiten im Urlaub genutzt sondern ausschließlich für Selbstportraits. Die Kamera wird dabei leicht über Kopfhöhe gehalten, der Blick leicht unterwürfig-debil nach oben gerichtet, Brust raus und der Mund zur Schnute geformt. (Soll wohl sexy aussehen, bin aber auch sicher nicht die passende Zielgruppe). Mit diesen  Fotos wird dann alle 2 Tage auf Facebook der Status aktualisiert. "Eileen hat ihr Profilbild geändert". Worauf die beiden besten Freundinnen mit "Wie hüpsch", "Du sichst toll aus" o.ä. antworten. Die Zeit dazwischen wird mit WhatsApp-Nachrichten ausgefüllt. Aus ihrer Richtung ertönt alle 2 Minuten der Standard 5-Ton Pfeifton der Firma Samsung.
Sollten diese jungen Frauen zufällig kurzfristig in der Lage sein, einer geregelten Arbeit nachzugehen und sich einige Arbeitgeber über häufige und lange Toilettenbesuche wundern:
Seht Euch mal die Fotos genauer an, sie werden nach dem Schminken am Waschraumspiegel gemacht. Zu erkennen am Kachel-Hintergrund.  Neue Kacheln, neuer Job, neus Glück...
Und eine GPS-Analyse oder ein Zeitabgleich würden sicher ergeben, auch direkt von dort versendet. Alternativ müssen die Mädchen "rauchen gehen", wobei sie aber keine Unterhaltungen mit anderen Rauchern führen sondern telefonieren...
In der Steigerung habe ich sogar wiederholt erwachsene Frauen erlebt, die WÄHREND der Tarifberatung im Shop ununterbrochen den Blick auf das Handy halten und bei Bedarf mit?-schreiben.
Was mich völlig verunsichert, weil ich nicht weiß, ob sie mir nur mit den Ohren folgen, jemandem irgendetwas schriftlich antworten, ferngesteuert sind oder meine Ausführungen mitschreiben.
Wenn ich ihnen eine Weile still zusehe, damit sie das scheinbar irre Wichtige da auf ihrem Handy in Ruhe beenden können, bemerken sie mich erst wieder, wenn ich vorsichtig auf mich aufmerksam mache oder den Verkaufsraum verlasse.
"Entschuldigung, dauert das noch etwas?"
"Wieso?"
"Ich warte, wenn es wichtig ist, damit sie es beenden können."
"Nee, brauchen Sie nicht."
Woraufhin das Handy selbstverständlich nicht weggesteckt wird.

Vermutlich kennen Eltern das auch vom Abendbrottisch.

Die Frage lautet:
Was passiert wenn einer Süchtigen das Handy kaputt oder verloren geht?
Antwort:
AUSNAHMEZUSTAND in der ganzen Familie!

Die Tochter hätte definitiv KEIN angemessenes Ersatzgerät. Die möglichen Leih-Geräte von Vater und Mutter können auf gar keinen Fall Ihren Ansprüchen für die Nutzung von -Selbstporträts auf Facebook posten- genügen. Auch würde sie annehmen, dass es sich hierbei um ein Vorkriegsmodell handelt und das bemitleidenswerte Mädchen würde in der Schule dem garstigsten Mobbing ausgesetzt sein.
Einen Reparaturfall, und die die damit verbundene Zickigkeit der Tochter, auch nur von den üblichen 2 Tagen, würde IHRE MUTTER nicht ertragen und würde gezwungen sein, auch gegen die vernünftige Beratung der Mobilfunkfachverkäuferin, Papas wenig genutzten Vertrag UMGEHEND in einen überflüssigen Internettarif umzuwandeln, damit die verzogene Göre SOFORT das nächst-bessere Smartphone bekommt.

Schickt mir doch gerne Eure Erfahrungen mit dieser (un)gewöhnlichen Spezies von Mobilfunkteenagerinnen. Jungs machen sowas wohl nicht. Und da stellt sich ja die nächste Frage:
Wieso machen Jungs das nicht?

Donnerstag, 1. August 2013

Hafid hat ein iPhone geklaut...






„Dies ist die inspirierende Geschichte von Hafid aus Dubai, dem Blödmann, der mein iPhone gestohlen hat.“ 


Mit diesen Zeilen beginnt eine lustige Racheaktion in Zeiten des Internet…

Heute empfehle ich Euch einen Blog über Hafid aus Dubai, der auf Ibiza einer deutschen Touristin das iPhone geklaut hat, während sie mit Freunden im Meer badete. Erstmal nicht komisch.
Aber er hat vergessen den automatischen Bilder-Upload abzuschalten. Und als sie aus dem Urlaub zurück kommt, entdeckt sie, dass alle Bilder des Diebes in Ihrer DropBox erscheinen. Anstatt sich also weiter zu ärgern, kommentiert sie bissig seine Selbstporträts in ihrem Blog.
 Jetzt landet alles, was der junge Mann tagtäglich mit dem geklauten Handy dokumentiert, sofort in Ihrem Blog. Inklusive ihrer herrlich bösen Kommentare.
Die selbstherrliche Art, wie Hafid auf seinen eigenen Fotos posiert oder aber sein permanenter Zwang, sich mit Luxuskarossen anderer auf der Straße ablichten zu müssen: Jedes neue Foto wird ironisch untertitelt und sorgt dafür, dass der Blog im Netz immer höhere Wellen schlägt – und der unfreiwillige Ruhm des Hauptdarstellers immer weiter wächst! 
Schließlich ist der Mann aus Dubai sogar so doof-dreist, und baggert die Beklaute über ihren eigenen Facebook-Account an–daher erfährt sie auch noch seinen Namen.


http://lifeofastrangerwhostolemyphone.tumblr.com/






Samstag, 20. Juli 2013

Ben Sherman und Timo Beil



Mein Mobilfunkenmariechen rief mich neulich an:
Da ist ein Paket für Dich gekommen.
"Von einem Ben Sherman aus England.“
"Ach, Gott! Der ist doch schon längst Tod", antworte ich schallend lachend.
Betretenes Schweigen. 

http://de.wikipedia.org/wiki/Ben_Sherman


Diese Geschichte erzähle ich gestern einer Freundin, da erinnert sie sich an eine ähnliche:
Papa sagt zur Tochter "Da hat jemand angerufen,weiß auch nicht so was der wollte, Du sollst mal Timo Beil (T-Mobile) zurückrufen."




Montag, 8. Juli 2013

Eskalationsordner

Sehr geehrte Kunden,
leider kann ich z.Z. keine weiteren Schwierigkeiten annehmen, mein Eskalationsordner ist voll.

Donnerstag, 4. Juli 2013

Das mach ich mal mit Spucke sauber...

Da denkt man, es ist schon alles passiert und alles aufgeschrieben und der Blog hat seine Schuldigkeit getan.
Aber nee.
Die Simkarte eines Kunden funktioniert nicht mehr. Sie wurde abgestellt wegen längerer Nichtnutzung.
Kunde: "Ich brauch` die Rufnummer aber dringend, damit ich angerufen werden kann, wegen Autoscout  und so."
Es folgt eine Personenbeschreibung, die dem Leser den Verlauf der Ereignisse etwas näher bringt:
Mann um die 50, dicker Bauch,Wurstfinger, dunkles Basecap, Parker im natogrünenTarnmusterdesign, mittelprächtig gepflegt, Motorola Timeport Business-Handy anno 1999, Simkarte entsprechend alt.

Ich rufe die Händlerbetreuung zwecks Neuaktivierung der Simkarte an.
Sein Kennwort weiß der Kunde nicht. "Sowas hab` ich nicht."
Die Daten des Personalausweises werden abgefragt.
Die Telefonnummer hat er ganz pragmatisch mit Edding direkt auf die Simkarte geschrieben.
Der Händlerbetreuer fragt nach der Simkartennummer, die auf der Simkarte steht, um sie wieder zu aktivieren.
Die auf der Simkarte eingestanzte Seriennnummer ist allerdings, wegen der dicken Eddingbeschriftung in dunkelblau, nicht mehr lesbar.
Ich versuche es ohne Erfolg mit einer Lupe. Denke gerade über diverse Reinigungsmittel vor Ort nach...
Fällt mir der Kunde in die Gedanken: "Ach das rubbel ich eben mit Spucke runter."
Ein Mann, der weiß was zu tun ist, auch außerhalb der Zivilisation....
Der Händlerbetreuer folgt gespannt am Telefon unserem Gespräch.
Zögerlich reiche ich dem Kunden die Simkarte zurück, er spuckt sich auf die Finger und fängt an auf der Simkarte zu reiben.
"Ist schon besser, geben sie mir mal  ihre Lupe!"
"Mit Ihren Spuckefingern?!?"
"Dann nehme ich eben die linke Hand."
"Nein."
Weiß nicht was auf der linken Hand nun wieder drauf ist.
Halte ihm die Lupe über seine Simkarte, die ich nun auch nicht mehr anfassen will. Der Kunde kann die Nummer aber auch mit meiner Lupenassistenz nicht lesen.
Ich instruiere den Kunden: "Na, dann gehen Sie mal schön nach Hause und reinigen die Karte ordentlich. Dann können sie wiederkommen. Besser noch, sie schreiben mir die Nummer auf. Und noch besser, Sie rufen die Kundenbetreuung selbst an."
Und der Händlerbetreuer am Telefon verabschiedet sich von mir herzlich, schäbig lachend...




Samstag, 15. Juni 2013

Handy kaputt oder Simkarte defekt - Eine Fehlersuche

Eine Kundin ruft mich an.
Ihr Handy zeigt an, dass die Simkarte nicht gelesen wird.
Das Handy wurde schon 3x ausgetauscht, aber der Fehler besteht immer noch.
Ich schlage vor, eine andere Karte in das Handy einzulegen. Hat sie gemacht, funktioniert auch nicht.
Ich schlage einen Simkartentausch vor.
Sie sagt, die Simkarte funktioniert in einem anderen Handy.
Ich kann mir den Fall nicht erklären.
Ich sage, dass ich Ihr nicht weiterhelfen kann, da ich kein Gerät zum 4. Mal einschicke, mit dem gleichen, vermeintlichen Fehler, da die Geräte ja immer ausgetauscht werden und mir dieser Fehler nicht als typisch für das Galaxy S3 Mini bekannt ist. Das hat also keine Logik und ich vermute den Fehler doch eher bei der Karte.
Sie möchte bitte, trotzdem die Karte in einem anderen Gerät funktioniert hat, die Simkarte von ihrem Netzbetreiber tauschen lassen, bzw. in das andere Geschäft gehen, in dem das Gerät gekauft wurde.
Ja, gut.
Kundin steht 20 Minuten später bei uns im Laden.
Bittet mich, das Gerät mit einer anderen Karte zu testen, was sie aber ja selber schon gemacht hatte, wie sie vorher am Telefon sagte.
Ich nehme die Simkarte aus unserem Galaxy S 3 Mini um sie in das Handy der Kundin einzulegen.
Kundin: "Ach, gehört da eine normale Karte rein? Ich hab` immer meine kleine Micro-Simkarte da reingesteckt.".....

"Jaaaaaaa. Und deshalb haben Sie Ihr Gerät nun 3 mal zur Reparatur eingeschickt?"

Mittwoch, 12. Juni 2013

Das neue Simkarten Malheur

Ihr ahnt gar nicht wie viele Micro-Simkarten in Simkartenlesern von normalen Slots verschwinden.
Und Apple hat´s erfunden.
Nach 10 Jahren klassischer Simkartengröße fällt denen ein, super, wenn wir die normalen Simkarten um die Hälfte verkleinern, können wir irre viel Platz im Gerät sparen.
Es müssen von den Netzbetreibern also extra Micro-Simkarten für das iPhone 4 hergestellt werden, damit man das Ding dann auch benutzen kann.
Das finden die anderen Handy-Hersteller auch super und bauen in Ihre Smartphones auch Micro-Simkartenleser ein, aber nicht bei allen Geräten. Mal so, mal so.
Ganz nebenbei stellt Apple fest, man kann die Simkartengröße nochmal auf Nano-Größe reduzieren (Die ist dann nur noch 12 x 9 mm klein).
Seitdem jonglieren und pusseln wir Verkäufer und Kunden mit 3 unterschiedlichen Simkartengrößen rum.
Toll sind die ganz neuen Geschichten von Missgeschicken, die wir jetzt im Geschäft haben!
Meistens verschwinden zu kleine Simkarten unwiederbringlich in den Mobilfunkgeräten. Sowas kann man ja heutzutage auch nicht mehr aufschrauben. Da hilft kein schütteln und pusten und auch kein Mädchenwerkzeug wie Haarnadel, Pinzette und Nagelfeile...
Sogar mein sehr technikaffiner Mann hat schon eine Micro-Sim für immer in einer LTE-Station für Standard-Simkarten versenkt...
An einem freundlichen Sonntag, ohne mich vorher zu fragen, bei uns zu Hause, während meiner Anwesenheit in der Wohnung! Sonntag LTE-technisch versaut.
Und auch hierbei war der Schraubenzieher nicht die Lösung des Problems.


Dienstag, 11. Juni 2013

Döner, Eis und Zwiebel-Mettwurstbrot !

Die drei Todsünden von Kunden im Geschäft:
Nicht duschen und sich frische Luft zu fächeln, damit wir den schlechten Körpergeruch abbekommen,
Döner, Eis, Mettwurstbrot mit Zwiebel und insbesondere Kleinkinder mit Bubbletea.
Huch, das waren ja schon 5 schlechte Manieren!
Diese Liste ist natürlich unendlich erweiterbar...
O.k., das Bubbletea-Problem ist heimlich verschwunden.

Freitag, 5. April 2013

Deeskalationstechnik

Das Mobilfunkenmariechen empfängt einen wütenden und schimpfenden Kunden:
"Es wäre total schön, wenn Sie mir sagen, worum es geht, bevor Sie mich anschreien."

Freitag, 1. März 2013

Eene Dicke und eene Dünne.

Ein Telefonat:
"Mobilfunkfachgeschäft, Sie sprechen mit Frau Mobilfunkfachverkäuferin, was kann ich für Sie tun?"
Anruferin: "Ja hallo, icke bin´s."
Mffv: "Hallo Frau Icke."
Anruferin: "Na wir kennen uns doch! Wir kommen immer zu zweit. Eene Dicke und eene Dünne. Ach nee, zwee Dicke. Wissen se nich?"
Mffv: "Ein Name würde mir eventuell weiter helfen."

Montag, 25. Februar 2013

Meine Briefträgerin hasst mich

Kurz vor Weihnachten wurde uns eine neue Briefzustellerin, mittleren Alters, zugeteilt.
Briefträger stehen heutzutage unter hohem Zeitdruck und gondeln nicht mehr gemütlich mit dem Fahrrad durch die Gegend. Und um 14:00 Uhr haben sie auch noch nicht, wie früher, Feierabend. 
Weiß ich von meiner Freundin und Lieblings-Briefträgerin AD. Frau A. aus H. Die ich in unserer Jugend immer um ihren schönen Beruf beneidet habe und auch sonst viel Freude mit ihr und der Post hatte. Siehe: Stille Post
Ohne Gruß der Postfrau könnte ich "auf Arbeit" leben, ohne Plauderei sowieso, das erledigen ja schon meine Kunden.
Aber, dass Sie mir die Post mit einem knappen "POST!" auf meinen WPT (Warenpräsentationstisch) sportlich wirft, um 1,5 Meter Fußweg zum Tresen zu sparen, fand ich trotz Weihnachtstress befremdlich. Dieser WPT heißt im Fachjargon ja nicht umsonst WAREN-Präsentationstisch. D.h. dort werden Handys für die Kunden ausgestellt. Ich möchte nicht, dass meine Post, während ich ein Kundengespräch nach dem nächsten führe, irgendwo zwischen den Handys rumliegt. Sieht ja auch nicht aus. Und kann ja auch versehentlich wegkommen.
NACH dem ganzen Weihnachtstrubel hab ich sie dann darauf angesprochen. Ich würde mich freuen, wenn sie mir die Post doch bitte auf den Verkaufstresen legen könnte.
"Sie sehen doch, dass ich sie hier hingelegt habe". war der trockene Kommentar. Stimmt. Meistens.
In der Folgezeit landete die "POST" meistens auf dem Tresen, gerne wurde sie mir aber auch mitten im Kundengespräch "POST!" in die Hand gedrückt, sollte ich mit dem Kunden gerade in der Nähe der Tür stehen.
Ich glaubte, sie hasst mich. Fragte im Handyshop gegenüber nach. Auch dort hatte die Mitarbeiterin  Schwierigkeiten die fliegende Post einzufangen, bzw. zu finden. Sie beruhigte mich lächelnd und sagte: "Sie hasst alle."
Ich fragte mich, ob sie im Supermarkt den Kassiererinnen die "POST!" auch auf die Laufbänder schmeißt, weil die dem Eingang am nächsten sind. Das ist vielleicht praktisch.
Denn wenn am Ende das Laufband die Briefe auffrisst, bevor die Kassiererin den Briefen hinterher hechtet, könnte man sie vielleicht im Inneren auffangen und mit unterirdischen Laufbändern ins Büro der Buchführung leiten.

Nachdem die Briefe mal wieder bei freiem Zugang zum Tresen, nahe der Tür zwischen die Handys segelten, schrieb ich einen Hinweis an die Post, mit dem Vorschlag, die Route der Briefzustellerin vielleicht zu verkürzen, um ihre Zeitnot zu lindern.
Ich erhielt ein ausfürliches und freundliches Rückschreiben:
Die entsprechende Abteilung würde mit der betreffenden Mitarbeiterin sprechen.
manbedauere, entschuldigeunannehmlichkeiten, werdemitarbeiterinhinweisen, postseikundenorientiertesunternehmen und erwartefreundlichesauftreten, hoffefreundlichstetc.

Einige Tage später mit falschem Lächeln:
"Wo möchten Sie ihre Post haben, hier auf den Tresen?" Sie betonte, dass sie meine Beschwerde gelesen hätte, sich niemand sonst beschwert hätte, und sie die Briefe im Supermarkt an der Info abgibt. (Bei der Gelegenheit frage ich mich gerade, wo in diesem kleinen Supermarkt eine Info ist?).

Neulich wollte ich ihr einen halben Meter ersparen und hielt meine Hand in ihre Richtung. Sie ignorierte mich und legte die Post auf den Tresen.

Meine Mitarbeiterin grinste mich an "Sie hasst Dich."
Ich bin zerknirscht. Ich wollte bestimmt keinen Streit, ausgerechnet mit einer Briefbotin.

Seit Tagen frage ich mich, was nun wieder los ist. In letzter Zeit  kommt stattdessen ein freundlicher junger Briefträger.

Ob sie vielleicht inzwischen komplett den ganzen Weg von zu Hause einspart? Oder wirft Sie die Briefe aus dem Fenster, 16. Stock der Oberpostfiliale?


Samstag, 16. Februar 2013

Dog Paul

GADGET MOMENTAN NICHT AKTIV 
Hier ist Paul - nett, talentiert und loyal. Er kann sitzen, liegen und eine Rolle machen. Du kannst ihm ein Spielzeug geben und beobachten, wie er reagiert. Unterhalte Paul durch Ballspielen oder gib ihm einen Knochen. Belohne Ihn mit  einem Leckerli. Er setzt sich, durch doppelklicken der Maus auf dem Boden neben ihm. Doppelklicke erneut, damit er sich hinlegt. Dann halte die die Maustaste gedrückt und machen eine Kreisbewegung um ihn zum rollen zu bringen.Viel Spaß

 

Samstag, 9. Februar 2013

Dreimal "NEIN" ist immer noch "NEIN".

Kunde: Haben Sie ein iPad da?
Mffv: Nein.
Kunde: Nein?
Mffv: Nein.
Prüfender Blick des Kunden über die Brille.
Mffv: Warum sollte ich "nein" sagen, wenn ich doch eins da hab` ?
Kunde: Haben Sie nun eins da oder nicht?
Mffv: Nein.

Kunde: Wieso nicht?
...

Sonntag, 27. Januar 2013

Meine Frau hat auch schon Feierabend

Vier Minuten nach Feierabend. Die Ladentür ist bereits geschlossen, aber noch nicht verschlossen. Ein Kunde schlendert hinein, ich bin schon in Mantel und Mütze.
"Wir haben eigentlich schon Feierabend..."
"Ich hab´nur mal ´ne Frage. Haben sie Taschen für das Galaxy S III ?"
"Ja, aber die Kassensysteme sind schon geschlossen."
"Das macht nix, ich will ja nur mal gucken."
Beflissen zeigt ihm das Mobilfunkenmariechen eine Auswahl unterschiedlicher Modelle.
Ich packe derweil meine Sachen zusammen und schalte schon mal das eine und andere Licht aus.
Ich höre aus dem Verkaufsraum den Kunden: "Ach ja, die ist sehr schön, die wird meiner Frau bestimmt gefallen, ich komm` dann morgen noch mal."
"Na dann können Sie die Tasche auch gleich mitnehmen."
"Ich will erst meine Frau fragen, die kann ich gerade nicht erreichen. Sie hat keinen Empfang in ihrer Umkleidekabine. Wissen Sie, die arbeitet nämlich auch im Handel."
Der Kunde lehnt lässig, mit den Händen in den Hosentaschen am Tresen und
ich krieg gleich die Motten unter meiner Wollmütze, und nehme sie erst einmal wieder ab.
"Na dann hat sie ja jetzt auch schon Feierabend..."  5. Wink mit dem Zaunpfahl.
"Ja, die ist aber auch erst gegen 21.00 Uhr zu Hause."
"Ja, ja,..." hole ich mit dem letzten und größten Zaunpfahl zum Wink aus "...bis die Kunden immer alle so raus sind..."
Meine Kollegin reißt vor Entsetzen über meine Frechheit, die Augen in meine Richtung weit auf.
Aber auch dieser Schlag prallt watteweich an unserem Kunden ab. Seelenruhig erzählt er noch etwas über die schlechten Bahnverbindungen für seine Frau und trollt sich dann gemütlich nach Hause.

Ich bin mir SICHER, der hatte noch so viel Zeit, weil vor 21:00 Uhr kann seine Frau ja nicht das Abendessen für ihn vorbereiten! Hab´ ich dann aber nicht mehr nachgefragt.




Samstag, 12. Januar 2013

Wie war Dein Tag?

Ich frage das Mobilfunkenmariechen, das inzwischen auch schon mal alleine im Laden arbeiten kann: "Wie war Dein Tag?"
"Ach schön, die Kunden waren total nett.
Die haben sogar meine Witze verstanden :-) "

Dienstag, 8. Januar 2013

Meine Frau versteht nichts von Technik


Eben, gerade passiert!

Ein Kunde fragt nach einem Preis für das NOKIA LUMIA 610.
Der Preis ist ihm zu hoch.
Kunde: „Das gab es ja bei Mediamarkt viel billiger. - Aber die haben keine mehr.“
Ja nee, ist klar. Ich zeige ihm einige Alternativ-Modelle.
Kunde: „Warum müssen die denn immer alle so teuer sein, früher…“
Mobilfunkfachverkäuferin: „Früher konnten Sie damit SMS auf einem grünen Bildschirm schreiben, und das einzige Spiele-Highlight war „Snake“. Heute stecken in einem Smartphone ein ganz anderes Betriebssystem und eine höhere Ausstattung drin. Es bietet Ihnen auch viel komfortablere Anwendungen an.
Kunde: „Naja,  aber Frauen können mit der ganzen Technik, die da drin steckt, ja sowieso nichts anfangen.“
Mobilfunkfachverkäuferin: „Ich glaube, da stehen Sie hier aber in dem ganz falschen Laden.“
Seine Frau  setzt ihr, er-meint-das-nicht-so-Lächeln auf.
Kunde: „Aber meine Frau kommt damit sowieso nicht klar.“
Ich lasse mich also von meiner "Cloud" herab, die mein Mann für mich eingerichtet hat ;-) und  wende mich an seine Frau:
„Gut, da habe ich dann ein sehr schönes Seniorenhandy  für Sie, - das traut ihr Mann ihnen hoffentlich zu. - Ganz einfach, in freundlichem weiß, - nur SMS-schreiben,  -Telefonfunktion, - keine Kamera nur eine Taschenlampe und SOS-Notfallknopf.“

Man glaubt es ja nicht:
Die Kunden waren keine Senioren. Denen hätte ich das Verhalten vermutlich verziehen.
Sie waren in der Altersklasse Mitte 40 !!!