Dienstag, 18. Dezember 2012

Karamellbonbon vs Weihnachts-Schokokugel

Smarter Mittdreißiger, in schickem Agentur-Business-Dress-Outfit packt langsam, während er mir in gepflegtem Hochdeutsch seine Rechnung deklariert, ein Kaubonbon aus. Bevor er seine Fragen stellt, nimmt er das recht große Bonbon in den Mund und stellt, mit offenem Mund kauend, seine Frage. Ich starre entsetzt auf das zerkaute Karamell-Bonbon in seinem Mund. Kann  mich gar nicht auf die Fragestellung konzentrieren.
"Moment bitte".  Ich öffne die Tresenschublade, suche mir eine besonders große Schokoladen-Weihnachtskugel aus, stopfe sie mir auch in den Mund, lächle freundlich und empfehle ihm kauend die Hotline für sein Problem.

Da war jetzt 4 x "Mund" im Text. Besser kann ich das jetzt nicht.

Mittwoch, 12. Dezember 2012

Fische füttern! 1.0

Ist eigentlich irgendjemandem schon mal aufgefallen, dass man die Fische auf meinem Blog füttern kann?
Das macht nicht wirklich Sinn. Sie scheinen auch nicht dicker zu werden, obwohl ICH mich regelmäßig dazu verleiten lasse, sie zu füttern. Ein ziemlich unkompliziertes Tamagotchi. Kennt das noch jemand? Gibt es noch welche? Zum Beispiel in Tokyo als HelloKitty?
Hallo Herr Botschaftsangehoerigenangehoeriger haben Sie da was entdecken können?
Es scheint aber auch keine negativen Konsequenzen zu haben, wenn Sie nicht gefüttert werden. Sauber machen muss man auch nichts.
Also, es ist keine Werbung. Kann man einfach mal mit der Maus anlocken und mit einem Klick füttern. 
Es fallen auch keine versteckten Kosten an und man fängt sich auch kein Fische-Abo ein.
Nur so, zur Erbauung, ohne Sinn und Verstand....

Ach so, Leser, die nur die mobile Blog-Version auf dem Handy nutzen, können die Fische nicht sehen. Also auch nicht füttern. Na irgendwas ist ja immer.

Und inzwischen sind die Fische zur Abwechslung gegen "Dog Paul" ausgetauscht.
Dog Paul

Samstag, 8. Dezember 2012

Falschaussagen: B96 und 32 16 8

Ich fahre mit dem Taxi nach Hause. Auf dem Weg, an einer Ampel wird der Taxifahrer vom Beifahrer eines anderen Autos nach dem Weg gefragt.
"Passiert das öfter", frage ich meinen südländischen Taxifahrer.
"Ja, klar."
"Stört Sie das gar nicht?"- Keine Antwort. Da sacht er nix.
"Ich frag` ja nur, weil ich in meinem Laden  auch den ganzen Tag alles Mögliche gefragt werde, ohne dass ich damit Geld verdienen kann. Nur weil die Menschen glauben, dass ich das ja sicher weiß. Da kann man ja mal fragen... "
"Ach ich nehme das gelassen. was soll ich da machen."
"Na, Sie könnten einfach einen falschen Weg ansagen."  ;-)
Da lacht der Taxifahrer. "Und antworten Sie auch was falsches?“
Da lache ich auch und sage: "Aber prima Idee, das probiere ich morgen mal aus.“
Und wie wir uns so amüsieren, verpassen wir laut lachend die richtige Abzweigung.
Nun muss der Taxifahrer einen Umweg fahren. Und wir müssen immer noch lachen, weil das bestimmt die Rache unserer "bösen Gedanken" war. Weil wir uns ausgemalt haben, wie der Taxifahrer sagt. " Ach, da sind Sie hier aber ganz falsch! Da fahren Sie mal rechts und immer die B96 runter..."
Dafür mussten wir nun einen lustigen Umweg fahren. Aber der Taxifahrer hat sich immer weiter gefreut. Er hatte nämlich kurz vorher seine teure Mütze verloren.
Aber dafür, sagt er, hat er ja mich gefunden. Und es war ja eine außerordentlich lustige Fahrt. Er wollte danach nochmal zurück fahren seine Mütze suchen. Ich glaube ganz bestimmt, dass er sie wieder findet. Weil er eigentlich so ein netter Mensch ist und vermutlich es doch nie über`s Herz bringt, die Leute in die Walachei zu schicken. Sondern immer nur heimlich an unsere Taxifahrt denkt und sich sagt: aber ich könnte einfach....
Und ich nehme mir vor, meinen Kunden ab morgen einfach eine falsche Nummer, der Kundenhotline zu sagen, z. B.:

"Unter zwo-und-dreißig, 16, 8, herrscht Konjunktur die ganze Nacht....-Skandaaaal!!!"





Dazu passt auch ganz gut die Geschichte "Ich möchte zum..." von Sash aus seinem Blog
"gestern-nacht-im-taxi.de":
http://gestern-nacht-im-taxi.de/wordpress/2012/12/05/das-wo-ah/#comment-36407


Dienstag, 27. November 2012

Mobilfunkenmariechen

Jupheidididudidu!
Ich habe ein Mobilfunkenmariechen gefunden! Nun bin ich hier mit den Kunden nicht mehr alleine.
Soll heißen, ich hab´ tatsächlich  noch vor Weihnachten eine neue Mitarbeiterin gefunden. Priiiima!
Hab´ ich auch bald mal wieder Zeit für den Blog.

Donnerstag, 15. November 2012

Was ist der USB-Modus?

Kunde: "Junge Frau, haben Sie Ahnung von Technik?"
Mffv: "Nein, alter Mann, ich poliere hier nur die Handys."
Kunde: "Ich wollte nur mal wissen, was der USB-Modus ist."
Mffv: "Das ist der Universal-Super-Blink Selbstreinigungs-Modus.
Da kann ich dann eine halbe Stunde früher nach Hause gehen, wenn ich den beim Putzen an den Handys aktiviere."

Montag, 29. Oktober 2012

3 Monate Urlaub und der Akku ist leer!

"Ich habe da eine Reklamation."
Kunde legt das Handy auf den Tresen.
"Jedes Mal, wenn ich für 3 Monate in den Urlaub fahre, und mein Handy zu Hause lasse, ist der Akku, wenn ich zurück komme, leer!
Ich habe auch schon aus dem Urlaub zu Hause auf dem Handy angerufen, aber keine Verbindung bekommen, weil der Akku schon leer war."

Lösungsvorschlag der Mobilfunkfachverkäuferin:
"Ja, da müssen Sie vor dem Urlaub ihren Anrufbeantworter aktivieren.
Dann  besprechen Sie Ihren Anrufbeantworter neu  und hinterlassen sich eine Nachricht, dass Sie 3 Monate im Urlaub sind und Ihr Telefon nicht ausgeschaltet haben, um Akku-Energie zu sparen. Und dass Sie, wenn Sie zurück kommen, deshalb nicht sofort mit dem Handy telefonieren können.
Weil, so ein Akku hält einfach nicht drei Monate."

Donnerstag, 25. Oktober 2012

Wie schwer ist ein 1 GHz?

Kunde betrachtet lange die Auslage unterschiedlicher Samsung Handys:
"Das Samsung Galaxy S advance scheint auch ziemlich schwer zu sein,
1 GigaHertz steht hier dran..."

Sonntag, 21. Oktober 2012

Die Hundertjährige



Eine kleine gepflegte, rüstige Seniorin ohne Rollator o.ä., mit einer Einkaufstasche in der Hand, kommt mir vor meinem Geschäft entgegen und fragt mich freundlich
"Was ist denn da vorne los?"
 Sie trägt über ihrem Rollkragenpullover eine schicke Perlenkette, die Haare ordentlich frisiert.
"ADLER macht gleich eine Modenschau. Sie können sich dort hinsetzen und zusehen."
"Ach Modenschau, das ist nix mehr für mich, dafür bin ich schon zu alt, ich bin doch schon über 100."
"Naja nicht wirklich?"
"Doch, doch, wenn alles gut geht, werde ich im Januar 101."
An ein bisschen sitzen, nur um sich auszuruhen und sich ein Programm gefallen zu lassen, schien sie nicht interessiert und zog mit ihrem Einkauf weiter.

 


Samstag, 13. Oktober 2012

Die mobile Funkfußfessel

Vor zwei Tagen war ich auf eine Mobilfunk-Abendveranstaltung eingeladen.
Mein Tag war perfekt durchgetaktet.
Morgens hatte ich mir schon mein Kleid und alles weitere für den Abend zurecht gelegt, fehlten nur noch die Schuhe.
Tagsüber ging ich zur Arbeit, die ich auch pünktlich verlassen konnte, um mir auf dem Heimweg noch dieses Paar wirklich teure Schuhe, das ich schon vorher gesehen hatte, für den Abend zu kaufen. Herrliche Stiefeletten mit äußerst hohem Absatz.
Ja, vielen Dank für den Einwand aller pragmatischen Frauen:
Neue Schuhe sollte man erst einmal einlaufen bevor sie ihren großen Auftritt haben. Hab´ ich beherzigt, diese Regel, und sie im Laden eingelaufen. Außerdem wusste ich, ich würde größtenteils sitzen. DAS war also nicht das Problem.
Und ich hatte immer noch Glück. Im Geschäft eine umsichtige Verkäuferin, die mit den Wünschen von mindestens 5 Kundinnen jonglierte und nach meinen Schuhen in meiner Größe mit dem Lager telefonierte. Ich beschloss mir selbst zu helfen und fand 2 Paar in meiner Größe in der Dekoration. Hatte auch genug Zeit eingeplant, sodass ich in Ruhe auf und ab gehen konnte und mir das perfekte Paar zusammen stellte. Alles ganz entspannt, ohne Stress, der Herr an der Kasse war auch zu Späßen aufgelegt...
Immer noch im Zeitplan kam ich zu Hause an. Ich hatte eine halbe Stunde bis ich los musste. Das sollte reichen. Erst schminken, dann anziehen oder umgekehrt? Ich erinnere mich nicht mehr an die Reihenfolge.
Im Grunde war ich fertig, hatte mein Kleid an, war ordentlich frisiert und onduliert, brauchte nur noch meine Schuhe anziehen, letzter Kontrollblick in den Spiegel und los.
Fassungslos starrte ich auf meine neuen Schuhe. In meinem Kopf und Zeitplan war kein Platz für eine Lösung. Die Veranstaltung begann in einer viertel Stunde. Der lustige Kassierer hatte vergessen diesen klobigen Sicherheitsanhänger vom Schuh abzunehmen.
Ich rede hier von einem ovalen, schwarzen Kunstoffkasten ca. 7 x 3 x 2 cm !!! Mit einem Stahldraht sicher am äußeren Reißverschluss des Schuhs befestigt. Und ein rotes Signallicht leuchtete in regelmäßigen Abständen auf, um Aktivität zu signalisieren.
Ich wusste von unseren Handysicherungen, würde ich ihn zerstören, gibt er zur Sicherheit einen sehr unangenehmen Signalton von sich.
Hatte ich die Kraft in der Eile den Draht mit einer Zange vollständig zu durchtrennen?
Es war keine Zeit zum umdisponieren mit dem kompletten Outfit. Wäre ich mir sicher gewesen, dass ich mit der Zange Erfolg habe, hätte ich das piepende Ding aus dem Fenster geworfen, beim Verlassen des Hauses eingesammelt und um die Nachtruhe unserer Nachbarn bemüht, irgendwo unterwegs aus dem Autofenster geworfen. Meine Sorge war aber, ich bekomme das Ding nicht vollständig ab und muss dann mit schrillem Signalton los (das kann man so ja auch nicht Nachts  in der Wohnung lassen), und werde unterwegs noch wegen vermeintlichen Diebstahls aufgegriffen. Was man sich unter Stress so alles zurecht denkt wenn man alleine ist...
Zu guter Letzt stopfte ich das blinkende Ding irgendwie in den Schuhschaft und hoffe den ganzen Abend, dass ich damit nicht noch irgendwelche Sirenen z.B. an der Eingangsschleuse auslöse und niemand meine blinkende, elektronische Fußfessel entdeckt. Sicherheitshalber habe ich mir sogar die Zange in die Handtasche gesteckt. Und den Kaufbeleg.

Als ich in der Nacht wieder nach Hause kam und von meinem Malheur erzählte, kam nur lapidar: "Warum hast Du nicht einfach eine Zange genommen?" Und ehe ich den besten Mann in meinem Leben aufhalten konnte, trennte er auch schon mitten in der Nacht den Draht durch. Geistesgegenwärtig versenkte er das durchdringend piepende Ding im Wasser im Waschbecken, wo es noch minutenlang unter Wasser vor sich hin summte.
Jugend forscht:
Nach einer viertel Stunde war Ruhe. Ich zog das Sicherheitsding noch ein paar Mal aus dem Wasser und jedes Mal begann es von neuem diesen irren Ton von sich zu geben. (Die Nachbarn hatte ich zu diesem Zeitpunkt und nach ein paar Glas Wein bereits vergessen). Erstaunlich, wenn man mal bedenkt, dass jedes Handy, was nur für Sekunden in´s Klo gefallen ist, nutzlos ist und keinen Ton mehr von sich gibt...
So blieb das Sicherheitsdings sicherheitshalber über Nacht im Waschbecken und wurde erst gestern Morgen von mir trockengelegt.
Heute Morgen allerdings habe ich es schon wieder in einem Wasserglas in der Küche gefunden. Ich befürchte es hat sich gestern Mittag wiederbelebt und der Mann musste es wieder versenken. Ich bin besorgt, wohlmöglich ist da auch noch ein GPS-Empfänger drin und Sonntagmorgen steht dann der lustig, vergessliche Kassierer vor der Tür…

Montag, 1. Oktober 2012

Möchten Sie für Ihren Einkauf eine Tüte?

 Auf meine Frage
"Möchten Sie eine Tüte dazu?"
bekomme ich erstaunlich oft die Antwort
"Ja, wenn Sie eine haben."
Und ich frage mich wiederholt:
Wieso sollte ich einem Kunden eine Tüte anbieten, wenn ich gar keine Tüten habe?
Aber ich könnte dann erwidern:
"Ach nein, wir haben gar keine Tüten, ich hab` nur mal so aus Höflichkeit gefragt."

Mittwoch, 12. September 2012

Diebstahl oder Raub?

Ein Kunde legt mir seine Papiere auf den Tresen. Eine Anzeige bei der Polizei, wegen eines Handydiebstahls.
"Mir ist mein Handy geklaut worden."
"Hm, und was kann ich da jetzt für sie tun? Anzeige haben Sie ja offensichtlich schon erstattet."
"Diebstahl oder Raub?", mischt sich Frau W., die zufällig in Zivil zu Besuch ist, mit strengem Ton ein.
"Ich war in der Kneipe, mein Handy war hier in der Innentasche und da wurde es mir geklaut."
"Aha, Diebstahl. Ein Raub wäre es nur unter Androhung von Gewalt gewesen." Frau W. schnappt sich seine Papiere und fügt erklärend hinzu "Ich bin von der Polizei."
Der Kunde schaut etwas entsetzt und erstaunt.
" Mein Kumpel hat gesagt, jetzt bekomme ich ein neues Handy".
"Haben Sie eine spezielle Handyversicherung?" frage ich.
"Nein."
"Wann haben Sie denn ihr letztes Handy bekommen?" 
"Vor einem Jahr."
"Ein neues Handy gibt´s vom Mobilfunkbetreiber aber erst nach 2 Jahren."
"Mein Kumpel hat aber gesagt, wenn das Handy geklaut ist, bekomme ich schon nach einem Jahr ein neues."
"Na da hat ihr Kumpel aber nicht recht."
"Wenn der das sagt, dann stimmt das doch sicher auch."
"Warum sollte das so sein?"
"Mein Kumpel sagt, wenn mir mein Handy geklaut wird, dann ist die Handy-Firma kulant und gibt mir ein neues."
Frau W.:" Wenn überhaupt, kommt nur Ihre Versicherung für den Schaden auf, aber nur bei Raub. Bei Diebstahl nicht."

Der Kunde, der den Eindruck erweckt, als sei er Stammkunde in seiner Kneipe, von dort zur Polizei gegangen und dann zu uns, macht sich wieder auf den Rückweg.
(Erst mal ein Bier auf diese Enttäuschung).

Irgendwie sind wir die Vermutung nicht los geworden, dass sein Kumpel ihm das mit dem Handyersatz, vor dem "Diebstahl" erzählt hat...