Freitag, 6. Januar 2012

"Schauen Sie sich noch etwas um oder haben Sie bereits eine konkrete Frage?"


Das ist an und für sich ein schöner Satz für einen Einstieg in ein Gespräch mit einem Kunden. Er lässt den Kunden, die nicht angesprochen werden wollen, die Freiheit sich ohne Unterhaltung im Geschäft die Füße aufzuwärmen, bietet bei Bedarf Beratungshilfe an, und beinhaltet die Aufforderung sich knapp und klar auszudrücken. Der Satz ist auch lang genug, damit auch der hinterher trödelnde Geist des Kunden aufholen kann, der noch über die zu besorgenden Babywindeln nachdenkt, und sich nun ganz gemütlich 12 Worte lang auf  das neue Thema "Mobilfunk" einstellen kann. Beim 13. Wort "Frage?" hat er meistens aufgeholt, die Bedeutung des Wortes erfasst und in eine Antwort umgewandelt:
"Nein".
Das ist eine handelsübliche Antwort eines Kunden auf unsere Einstiegsfrage. Sprachlich nicht ganz korrekt, weil man auf "W-Fragen" nicht mit "ja" oder "nein" antworten sollte, aber brauchbar, weil 2 Sekunden später gefolgt von:
"Aber ich hab da mal `ne Frage..."
Womit wir zwar wieder  beim Post vom 13.12.11 sind, aber nun  in ein Verkaufsgespräch einsteigen können.
Neulich bekam ich allerdings die Antwort: "weder noch."
"Sie schauen sich nicht um und haben auch keine Frage. Was tun Sie dann bei mir ?" frage ich freundlich nach. Der Kunde dreht sich beleidigt um, sagt "Tschüss" und geht...
Hat vielleicht vergessen Babywindeln zu kaufen. Zu viele Worte, zu viele Fragen.

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